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Une cosmopolite sur les chemins de traverse | Kosmopolitin auf Zwischenwegen: Lou Andreas-Salomé (1861-1937)

Colloque international à l’occasion du 80e anniversaire de sa mort | Internationale Konferenz zum 80. Todestag der Autorin

Deutsch-französische Kooperation:

Université de Strasbourg und Universität des Saarlandes
Datum: 9.–11. Februar 2017
Tagungsort: Straßburg, Frankreich
Tagungssprachen: deutsch, französisch, englisch

Veranstalterinnen:

Dr. habil Britta Benert, Maître de conférences HDR (Université de Strasbourg)
Prof. Dr. Romana Weiershausen (Universität des Saarlandes)

  • Programm
  • Anmeldung und Teilnahme | Inscription au colloque
  • Wissenschaftlicher Beirat
  • Ausschreibung

Programm

Zum Opens internal link in current windowProgramm | Programme

Anmeldung und Teilnahme | Inscription au colloque

Date de clôture de l’inscription | Ende der Anmeldefrist :
lundi 30 janvier 2017 | Montag, 30. Januar 2017

Tarif | Kosten :
50 euros, gratuit pour les étudiants | 50 Euro, für Studierende kostenfrei

Bitte füllen Sie das hinterlegte Formular aus und senden Sie es an: |
Merci d'envoyer la présente fiche d'inscription à:
Brigitte Braun (E-Mail) et Britta Benert (E-Mail).

Initiates file downloaddeutsches Formular | Initiates file downloadfiche d'inscription

Wissenschaftlicher Beirat

  • Guy Ducrey, Professeur de Littérature comparée, Université de Strasbourg
  • Christiane Solte-Gresser, Professorin für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Universität des Saarlandes
  • Tatiana Victoroff, Maître de conférences en Littérature comparée, Université de Strasbourg
  • Karine Winkelvoss, Maître de conférences en langue et littérature allemandes, Université de Rouen/Zentrum für Literatur-und Kulturforschung Berlin
  • Karl Zieger, Professeur de Littérature comparée, Université de Lille 3

Ausschreibung

„Wenn Jemand aus diesem Leben ging, der für uns ganz tief hineingehörte, dann teilt sich seit­dem alles in dies Zwei: Lebende und Tote. Nicht nur in dem Sinn des Verlus­tes, – sondern der Tod gehört seitdem auf eine besondere Weise dem Leben zu. Und nicht nur als dessen schwärzer erscheinende Färbung, sondern auch als wisse man mehr, […] als sei man ebenfalls ein wenig auch mit da, wohin Jemand fortging; irgendwo platzen Engen […].“
(Brief an Anna Freud, 23. Juni 1923)

Anlässlich des 80. Todestages der Schriftstellerin und Psychoanalytikerin Lou Andreas-Salomé (*1860 in Sankt Petersburg, † 1937 in Göttingen) ist es geboten, der Bedeutung und Wirkung eines bemerkenswer­ten Werks nachzugehen, das sich „Engen“ versagt und Grenzziehungen – wie noch die zwischen Leben und Tod – in einem sinnstiftenden paradoxalen Denken überschrei­tet.

Lou Andreas-Salomé war eine Europäerin ersten Ranges in einer Zeit sich verschärfender Nationalismen und eine Grenzgängerin zwischen den Disziplinen, was der Würdigung ihres Ge­samtwerks vielfach im Wege gestanden hat. Die deutsch-französische Konferenz im Gedenkjahr soll dem auf doppelte Weise Rechnung tragen: Es geht sowohl um die grenzüberschreitende Dimension ihrer Texte als auch um eine Bestandsaufnahme der internationalen Rezeption.

Werkbezug

Es ist Forschungsarbeiten der letzten zwanzig Jahre zu verdanken, dass nach einer langen Zeit des beinahe ausschließlichen Interesses an Lou Andreas-Salomé als ‘Muse‘ bedeutender Män­ner (spez. Nietzsche, Rilke, Freud) zunehmend auch ihr Werk beachtet und erschlossen wurde. Nach der Feier ihres ungewöhnlichen Lebens wird sie nun auch gefeiert als diejenige, die früh Nietzsches Schaffen verstanden und eingeführt hat, als die Dichterin, die zu kennen der junge Rilke sich rühmte, sowie als Psychoanalytikerin der Freud-Schule, die Freud so wertschätzte, dass er ihr die „Erziehung“ seiner Tochter Anna andiente. Zunächst einmal gilt es, die Eigenständigkeit und Vielschichtigkeit eines Werks anzuerkennen, dessen Rezeption nicht nur von einer Marginalisierung im Schatten der berühmten Männer verstellt wurde, son­dern auch von einer einseitigen Idolisierung Lou Andreas-Salomés, die die Widersprüche in ihrem Werk ausblendete.

Interdisziplinarität

Die Auseinandersetzung mit Lou Andreas-Salomés Schaffen birgt darüber hinaus noch eine ganz andere Herausforderung: die der Interdisziplinarität ihres Werks. Diesem – zwar am Rande verschiedentlich konstatierten, aber bislang kaum noch untersuchten – Aspekt gilt das spezielle Forschungsziel der Tagung.

Ob Philosophie, Religionsgeschichte, Literatur, Anthropologie, Psychologie oder Psycho­ana­lyse: Das Werk Lou Andreas-Salomés speist sich aus diversen Wissens- und Schaffensgebie­ten, ohne sich jemals auf ein einzelnes dieser Felder reduzieren zu lassen. Vereinfa­chende Kategorisierungen werden dabei vielfältig durchkreuzt. In diesem Sinne schei­nen es vor allem die Idee der Öffnung, die beständige Hinterfragung von Grenzen, die Absage an ein jegliches Denken in festen Zuordnungen zu sein, die den Kern ihres Schreibens aus­machen.

Internationalität

Das Grenzüberschreitende hat bei Lou Andreas-Salomé immer auch eine räumlich-kulturelle Komponente, die sich in ihren Arbeiten niederschlägt und die im Zusammenhang mit den zahllosen persönlichen Verbindungen steht, die die Autorin an vielen Orten der Welt zu knüpfen verstanden hat. Eine frühe Biographie konstatiert, die Freundschaften von Lou Andreas-Salomé seien „approximate a Who was Who of Central European intellectual life during the half-century between 1880 and 1930“ (Kaufmann, 1968). Es ist dieser Kosmopolitismus, den ihre schwedische Freundin Ellen Key – angesichts der sich im Ersten Weltkrieg auf erschreckende Weise Bahn brechenden nationalen Antagonismen – in einem Brief anspricht: „Und du Liebe, mit deine russische Seele, dein persischer Mann, dein deutsches Heim[,] deinen Aller Welt­freu­den, wie muß[t] du leiden!“ Die interkulturell-komparatistische Dimension ist für Lou Andreas-Salomés Werk von einer Bedeutung, die die Forschung bislang noch kaum ermessen hat: Hier will die Tagung in der international besetzten Runde neue Wege erschließen.

Der Titel der Konferenz „Kosmopolitin auf Zwischenwegen“ soll das Augenmerk auf das Häretische und Paradoxale richten, das Lou Andreas-Salomés Schaffen auszeichnet: Er greift eine Attribuierung auf, die die Autorin selbst im Sinne einer Absage an eindeutige Verortun­gen verwendet hat (vgl. z.B. den Novellenband „Im Zwischenland“) und die leitmotivisch das ge­samte Werk durchzieht. Dies betrifft Geschlechterrollen (Weiblichkeit als „menschliche Mannigfaltigkeit“, Homosexualität) ebenso wie den Umgang mit Oppositionsbildungen (etwa: Leben und Tod, wissenschaftliche Erkenntnis und Dichtung, Ost und West). Dabei kommen nicht selten stereotype Wendungen vor, denen ungewohnte Konnotationen beigege­ben werden. Innovation und Konvention finden sich in irritierenden Verbindungen, die alle Versuche einer abschließenden Bewertung unterlaufen. Auch darauf verweist der Titel.

Der Tagungsort Straßburg, wo sich die Autorin verschiedentlich aufgehalten hat, bietet dafür den geeigneten Rahmen: als symbolträchtige Stadt einer Grenzregion mit (gerade zu Andreas-Salomés Zeit) wechselnder nationaler Zugehörigkeit, angesichts derer der Zeitgenosse René Schickele die Eigenständigkeit einer elsässischen „Doppelkultur“ betont (Das ewige Elsaß, 1927).

Es gehört zu den Charakteristika von Lou Andreas-Salomés Werk, dass nicht nur die Inhalte, sondern auch die gewählten Zugänge und die verwendeten Schreibstile durch eine wechselsei­tige Durchdringung des scheinbar Gegensätzlichen gekennzeichnet sind. „Engen“ und Beschränkungen unserer Vorstellungen und Denkweisen aufzusprengen: das ist, wozu die Be­schäftigung mit dem Schaffen Lou Andreas-Salomés einlädt. Genau dies will die Konfe­renz über den Schlüsselbegriff der interdisziplinären und internationalen Grenzüberschreitung adressieren.

Die Konferenzsprachen sind Englisch, Deutsch und Französisch.

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